Gehaltsvorstellung formulieren – Fehler, Regeln und nützliche Tipps

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Die Stellenanzeige klingt interessant, die Stellenanforderungen erfüllst du und die gewünschten Qualifikationen bringst du mit. Also nichts wie ran an die Bewerbung! Wäre da nicht der Satz „Bitte geben Sie bei Ihrer Bewerbung Ihre Gehaltsvorstellung an“ – was einfach klingt, ist in Wahrheit gar nicht so leicht.

Auch wenn die Frage in der Stellenanzeige nicht auftaucht, spätestens im Vorstellungsgespräch wirst du damit konfrontiert. Und ohne eine gute Vorbereitung passiert schnell ein Fehler, der zur Entscheidung gegen deine Bewerbung führen kann.

Formulierung der Gehaltsvorstellung – die 5 häufigsten Fehler:

  1. Du fragst im Gespräch zu früh nach dem Gehalt.
  2. Du führst falsche bzw. fadenscheinige Argumente an, warum du mehr Gehalt brauchst.
  3. Du trittst als Bittsteller auf.
  4. Du zeigst kein Selbstbewusstsein und bringst nicht überzeugend rüber, warum deine Leistungen ein höheres Gehalt rechtfertigen.
  5. Du pokerst zu hoch.

Die „Gehaltsfrage“ solltest du daher gewissenhaft angehen und dich eingehend damit beschäftigen.

Wir haben hier ein paar Regeln und Tipps für dich, wie du dich auf die Gehaltsfrage vorbereiten kannst und wie du dich am besten bei der Gehaltsverhandlung verhältst.

Regeln für die Berechnung der Gehaltsvorstellung:

  1. Immer das Bruttojahresgehalt angeben
    Personaler fragen meistens nach dem gewünschten Jahresgehalt. Wenn du also z. B. 2.500 € Brutto im Monat verdienen willst, solltest du ein Jahresgehalt von 30.000 € angeben.
  2. Aktuelles Jahresgehalt als Basis für die Berechnung nehmen
    Ziel eines Stellenwechsels ist es meistens, mehr zu verdienen als vorher. Daher solltest du dein aktuelles Jahresgehalt als Ausgang für weitere Berechnungen nehmen.
  3. Qualifikationen, Berufserfahrung und Verantwortung berücksichtigen
    Du kannst passende Qualifikationen aufweisen, hast Berufserfahrung und bereits Verantwortung getragen? Alle dies steigert deinen Wert und sollte in deine Berechnung mit einfließen.
  4. Informationen über marktübliche Gehälter einholen
    Gehaltsstudien, Gewerkschaften oder auch Kollegen sind eine gute Quelle für Informationen über aktuelle Gehälter in der Branche und für Positionen.
    Wie viel z. B. ein Hotelmanager oder ein Rezeptionist verdient, erfahrt ihr in dem Artikel „Wer verdient wie viel in der Hotellerie“ hier auf unserem Blog.
  5. Regionale Unterschiede beachten
    Gehälter variieren nicht nur von Staat zu Staat, auch innerhalb eines Landes kann es Unterschiede in der Gehaltsstruktur geben. So verdienen Arbeitnehmer in den alten Bundesländern oft mehr als ihre Kollegen in den neuen Bundesländern.
  6. Schmerzgrenze definieren
    Verschaff dir einen Überblick über deine Ausgaben, um zu sehen wie viel Gehalt du mindestens benötigst.
  7. Bekannte und Freunde fragen, die in vergleichbaren Positionen arbeiten
    Du kennst einen Freund, der in der angestrebten Position arbeitet? Dann frage ihn, ob er dir sein aktuelles Jahresgehalt nennen kann.

Tipps für die Gehaltsverhandlung:

  1. Sicher und selbstbewusst auftreten
    Es ist wichtig, dass du im Vorstellungsgespräch sicher und selbstbewusst auftrittst. Du musst dich verkaufen und deine Leistungen mit Nachweisen untermauern können.
  2. Nicht zu früh nach dem Gehalt fragen
    Überlasse die Frage nach der Gehaltsvorstellung dem Personaler. Er wird früher oder später im Gespräch darauf zu sprechen kommen.
  3. Nicht zu hoch pokern
    Wenn du dich ausreichend informiert und vorbereitet hast, solltest du diesen Fehler vermeiden können.
    Tipp: Wenn du dir nicht sicher bist, welchen Betrag du nennen sollst, kannst du auch eine Gehaltsspanne angeben und z. B. sagen:
    „Mein Gehaltswunsch liegt zwischen 25.000 bis 30.000 Euro im Jahr.“ oder
    „Mein Gehaltswunsch liegt bei etwa 30.000 € jährlich.“

Natürlich ist Gehalt nicht immer alles. Wenn das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, z. B. tolle Entwicklungsmöglichkeiten bietet, Standortvorteile oder ein positives Image hat, dann kann auch ein kleineres Gehalt als bei anderen potentiellen Arbeitgebern attraktiv sein.

Wie bereitest du dich auf diese Frage vor und welche Erfahrungen hast du schon mit der Gehaltsfrage gemacht? Und hast du dich schon einmal für einen Arbeitgeber entschieden, der zwar weniger Gehalt geboten hat als andere, dafür Entwicklungschancen etc.?

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Verfolgen Lisa N.:

Nach einem Masterstudium an der Universität Hamburg, habe ich erfolgreich ein Volontariat in einer PR-Agentur absolviert. Bei der YOURCAREERGROUP bin ich seit November 2014 für das B2C Marketing und den Pressebereich zuständig. Weitere Informationen zu mir gibt es auf XING.